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Wo liegt die Zukunft der grafischen Benutzeroberfläche?

Shelley Gretlein

Wir lieben sie oder wir hassen sie, aber Benutzeroberflächen, welche die sichtbare Hülle von Programmcode, Konfiguration, Hardware und Datenanalyse darstellen, definieren unsere Erfahrungen und beeinflussen unsere Produktivität. Die Geschichte der grafischen Benutzeroberfläche ist bemerkenswert. Vom erfolglosen, doch einflussreichen Xerox Star im Jahr 1981 bis zum Macintosh von 1984 und Windows 3.0 haben wir Fenster mit mehreren Registerkarten, „Schreibtischmetaphern“ mit Papier, Ordnern, Uhren und Papierkörben gesehen. Der Konkurrenzkampf der Browser hat uns Dashboards beschert und seit Windows 8 gibt es die Live-Kacheln. Diese Geschichte weist den Weg für künftige grafische Benutzeroberflächen.

Benutzeroberflächen für Wissenschaft und Technik unterscheiden sich seit jeher von Verbraucher- oder Architekturdesigns. Für NI sind grafische Benutzeroberflächen eine wesentliche Grundlage für den Erfolg der virtuellen Instrumente, weil sie herkömmliche Stand-alone-Messgeräte nachbilden. Das Konzept der virtuellen Instrumente übertrumpfte traditionelle Test- und Messsoftware, deren Entwickler vor lauter Eifer, immer mehr Funktionen zu liefern, das grundlegende Design der Benutzeroberfläche aus den Augen verloren.

http://www.ni.com/images/coreblock/col3/CVI_2010_APB_demo_collage_l.png

LabWindows/CVI ist ein Beispiel für eine auf Messtechnik spezialisierte grafische Benutzeroberfläche, denn sie bildet herkömmliche Stand-alone-Messgeräte nach.

Heute befinden wir uns in einer Übergangsphase, in der das Design einer Benutzeroberfläche nicht nur einen Wettbewerbsvorteil, sondern sogar eine unverzichtbare Anforderung darstellt. Moderne Anwender sind stark von aktueller Unterhaltungselektronik beeinflusst und verlangen deshalb nach Lösungen, die nicht nur alle nötigen Funktionen mitbringen, sondern auch noch möglichst intuitiv zu bedienen sind.

Deshalb sollten alle grafischen Benutzeroberflächen die folgenden Eigenschaften aufweisen:

  1. (Echt) Grafisch: Unintuitive, textbasierte Benutzeroberflächen gehören der Vergangenheit an.
  2. Anpassbare Skins: Benutzeroberflächen sollten nicht nur anwenderspezifisch anpassbar, sondern mit Themen, Skins und dokumentierten Erweiterungsmöglichkeiten ausgestattet sein.
  3. Modern: Ein klares, minimalistisches Design (bei Benutzeroberflächen ist weniger meist mehr) lenkt die Aufmerksamkeit auf die Daten und Informationen anstatt auf die Bedienung.
  4. Design: Layout, Farbe, Schriftart und Sättigung spielen eine wichtige Rolle und sollten deshalb keinesfalls vernachlässigt werden.

Um diese Erwartungen zu erfüllen, investieren Hersteller (einschließlich NI) in die Interaktion, die Bedienfreundlichkeit und in Designer für Benutzeroberflächen.. Ich denke, in Zukunft werden bei Benutzeroberflächen weitere Trends auf uns zukommen:

  • Klares Design: Vor ein paar Jahren begannen die meisten Designexperten damit, einen minimalistischen Designansatz für eine bessere Bedienbarkeit zu propagieren, mit freien Flächen, klaren Linien und hellen Farben.
  • Mobiles Design: Dabei entstehen unter Berücksichtigung von High-End-Grafikleistung einfachere Oberflächen und Zweidimensionalität (siehe Redesign von Metro und Gmail in 2012).
  • 3D-Design: Angeführt von der Spiele- und Multimediaindustrie ermöglichen uns direkte 3D- und OpenGL-Technologien eine positive Erfahrung auf leistungsstarken Plattformen mit 3D-Darstellung, Schattierungs- und Transparenzeffekten (AIGLX für Red Hat Fedora, Quartz Extreme für Mac OS X und Aero für Vista).
  • Virtuelle Realität: Head-up-Displays sind inzwischen ausgereifter und nicht mehr nur Piloten zugänglich. Die VR ist seit der PriusAirbus Smart Factory im Jahr 2013 immer häufiger anzutreffen.

Das Design ist auch künftig das wichtigste Element, das stets berücksichtigt werden muss, denn Designtrends werden und müssen sich weiterentwickeln. Ihre Gewinnspanne und die Beliebtheit Ihres Produkts werden von der Bedienfreundlichkeit definiert und diese hängt zuallererst von der Benutzeroberfläche ab.

Noch nicht überzeugt? Das Marktforschungsunternehmen Forrester Research hat herausgefunden, dass die „Konzentration auf die Bedienfreundlichkeit die Zahlbereitschaft von Anwendern um 14,4 % steigert, die Bereitschaft, zu einer anderen Marke zu wechseln, um 15,8 % senkt und die Wahrscheinlichkeit, Ihr Produkt weiterzuempfehlen, um 16,6 % erhöht.“

Was denken Sie? Teilen Sie uns Ihre Meinung in einem Kommentar mit oder lernen Sie im Forum UI Interest Group Tipps und Tricks von LabVIEW-Entwicklern.

Shelley Gretlein

Autor:

Shelley Gretlein ist selbsterklärter Software-Nerd und Roboterfreak. Als Director of Software Marketing bei NI wirbt sie auf Keynote-Bühnen von Anwenderforen genauso wie in Gesprächen im Fahrstuhl unermüdlich für LabVIEW. Folgen Sie ihr auf Twitter unter @LadyLabVIEW.